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Arbeiterkammer: Lkw-Maut muss auch Lkw-Folgekosten ausgleichen

Kurzmeldung

Niedrigere Maut heißt noch mehr Transitverkehr und bringt keine Entlastung bei Konsumentenpreisen.

Die Lkw-Maut-Höhe in Österreich ist mehr als gerechtfertigt“, sagt die Leiterin der AK-Wien-Verkehrsabteilung, Sylvia Leodolter. Den Forderungen der österreichischen Frächter, die Autobahn-Maut zu reduzieren, hält die AK entgegen: Weniger Lkw-Maut lockt nur noch mehr Güter-Transit-Verkehr nach Österreich und ist umweltpolitisch ein völlig falsches Signal. Dass die Lkw-Maut kein Preistreiber ist, wie erneut behauptet, hat die AK schon mehrfach belegt: Bei den Endpreisen für die Verbraucher spielt sie keine Rolle, weil der Transportkostenanteil am Endprodukt im Schnitt um drei Prozent liegt.

60 Prozent der Lkw aus dem Ausland
Offenbar geht es den Unternehmen nur um eine finanzielle Entlastung im harten Wettbewerb. Schon jetzt kommen 60 Prozent der Lkw auf den Autobahnen aus den Nachbarländern. „Wenn die österreichischen Unternehmen wieder mehr Chancen auf dem Transportmarkt wollen, dann muss das Lohn- und Sozialdumping wirksam bekämpft werden“, erklärt Leodolter. Dafür sollten sich die Frächter gerade jetzt auf europäischer Ebene einsetzen.

Mehr Rücksicht auf Umwelt und Menschen
„Außerdem wäre es viel wichtiger, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern“, verweist Leodolter auf die aktuelle Diskussion um die integrierte Klima- und Energiestrategie. Die Lkw-Maut decke die Folgekosten des Lkw-Verkehrs bei weitem nicht ab: „Es geht nicht nur um Straßen, sondern auch um die Menschen in Österreich, die entlang dieser Straßen leben. Die Umweltschäden und die daraus resultierenden höheren Gesundheitskosten zahlt nach wie vor zum großen Teil die Allgemeinheit“, so Leodolter. „Eine Angleichung der Lkw-Maut nach unten ist zum Nachteil der Menschen in Österreich, die unter dem steigenden Lkw-Verkehr auf den Autobahnen leiden. Außerdem wurden Struktur, Höhe und Berechnung der Mauttarife von der EU-Kommission anerkannt.“