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Erschreckendes Ergebnis bei "Lenker-Müdigkeitstests" auf Rastplätzen

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Mediziner führte in ganz Österreich im Auftrag der ASFINAG Pupillen-Tests durch.

Übermüdung ist in Kombination mit Unachtsamkeit bekanntlich die Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle auf den Autobahnen. Jeder zweite tödliche Unfall ist bereits auf diese Ursachen  zurückzuführen. Allein heuer sind durch Müdigkeit, gepaart mit mangelndem Reaktionsvermögen, auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen schon elf Menschen ums Leben gekommen, bei 23 Todesopfern insgesamt also fast die Hälfte!

Übermüdungsfaktor testen

Der Grazer Schlafmediziner Manfred Walzl war an vier Reisesamstagen im Auftrag der ASFINAG in ganz Österreich unterwegs. Seine Mission: Autofahrerinnen und Autofahrer auf ihren „ Übermüdungsfaktor“ zu testen. Die meisten der freiwilligen Testpersonen waren mehrere Stunden auf den Straßen Richtung Ferien unterwegs.

Die Ergebnisse fielen regional sehr unterschiedlich aus, in Summe aber sind sie alle bedenklich. „Normal“ sind etwa 30 Prozent der LenkerInnen aus medizinischer Sicht bereits zu müde, um sich wieder ans Steuer zu setzen. Im Durchschnitt aller vier Testtage stieg dieser Prozentsatz aber auf fast 50 Prozent an. Am schlimmsten waren die Ergebnisse in Tirol – zwei von drei Lenker­Innen befanden sich bereits im „roten Bereich“.
Die Tests wurden jeweils an Samstagen in Oberösterreich auf der A1 am Rastplatz Allhaming, in der Steiermark auf der A2 am Rastplatz Herzogberg, in Niederösterreich auf der A2 am Rastplatz Triestingtal und auf der A12 in Tirol am Rastplatz Münster durchgeführt.

Das Ergebnis zeigte, dass das Interesse am Thema sowie auch das Problembewusstsein bei den Betroffenen groß war. Die Resultate waren dennoch ernüchternd. Normalerweise sind etwa 30 Prozent der Testpersonen – Lenkerinnen und Lenker aus dem In- und Ausland – in puncto Übermüdung im roten Bereich. Viele der getesteten AutofahrerInnen kamen aus Tschechien, Polen, Deutschland, den Niederlanden oder aus dem Großraum Wien und waren schon einige Stunden unterwegs. Bis zu neun Stunden Fahrt hatten manche bereits, ohne ausreichende Pausen, hinter sich. Selbst LenkerInnen, die erst wenige Kilometer unterwegs waren, hatten zum Teil schomdeutliche Ermüdungserscheinungen. Im Schnitt fiel somit fast jede/r zweite Lenkern beim Pupillen-Test durch. Mit dem Ansteuern des jeweiligen Rastplatzes haben die Lenker­Innen zwar das einzig Richtige getan, allerdings oftmals fast schon zu spät.