Fahrerinfo
„Mobileye“ bietet 360-Grad-Sicht und warnt vor Unfällen
v.l.n.r.: Paul Blaguss, Verkehrsminister Jörg Leichtfried, Reinhard Lauterbach („Mobileye“)
Assistenzsystem „Mobileye“ bietet 360-Grad-Sicht und warnt vor Unfällen „Mobileye“ bietet 360-Grad-Sicht und warnt vor Unfällen
Von links nach rechts: Paul Blaguss, Verkehrsminister Jörg Leichtfried, Reinhard Lauterbach („Mobileye“) v.l.n.r.: Paul Blaguss, Verkehrsminister Jörg Leichtfried, Reinhard Lauterbach („Mobileye“)

Erster Linienbus mit Rundum-Kameras ausgestattet

Coverstory 1 | 2017

„Mobileye“ bietet 360-Grad-Sicht und warnt vor Unfällen – Pilotprojekt des Verkehrsministeriums mit 8 Bussen und 7 Lkw. Leichtfried fordert EU-weit Rundum-Sicht für Neufahrzeuge.

Der erste Linienbus der Firma Blaguss ist mit dem Assistenzsystem „Mobileye“ ausgestattet worden. Die 360-Grad-Kamera bietet den Fahrerinnen und Fahrern Rundum-Sicht und warnt vor drohenden Kollisionen mit schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen wie FußgängerInnen, RadfahrerInnen und Autos. Verkehrsminister Leichtfried hat damit den Startschuss für das einjährige Pilotprojekt „Rundum-Sicht im Straßenverkehr“ gegeben. Ziel ist es, die Straßen sicherer zu machen. Dabei werden insgesamt 15 Busse und Lkw mit dem Assistenzsystem „Mobileye“ ausgestattet.

Rundum-Sicht und Warnsystem

„Der tote Winkel bei Bussen und Lkw ist eine große Gefahr für kleinere Verkehrsteilnehmer. Das 360-Grad-Kamerasystem bietet den Fahrerinnen und Fahrern Rundum-Sicht und warnt vor Kollisionen. Damit machen wir unsere Straßen sicherer und helfen, tödliche Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern zu vermeiden“, sagt Verkehrsminister Jörg Leichtfried. Die Fahrzeuge am Markt variieren sehr stark bezüglich der jeweiligen Sichtverhältnisse. Die schlechtesten Lkw-Modelle haben mehrere tote Winkel, die insgesamt einen blinden Fleck von bis zu 2,7 Metern ergeben, andere haben gar keinen.
Das Busunternehmen Blaguss stattet im Rahmen des Projekts drei Busse mit Rundum-Kameras aus. „Mit Blaguss als Projekt-Partner setzt das Verkehrsministerium auf jahrelange Kompetenz und Verlässlichkeit eines Personentransportunternehmens im Bereich Verkehrssicherheit“, so Geschäftsführer Paul Blaguss. Und weiter: „Blaguss hat den Anspruch an sich selbst gesetzt, der Benchmark für die Verkehrssicherheit im Bereich Personentransport zu sein.“

Einjährige Testphase

Insgesamt werden acht Busse und sieben Lkw mit dem Assistenzsystem „Mobileye“ ausgerüstet. Neben den Busunternehmen Blaguss und SAB-Tours nehmen auch Rewe, Saubermacher und die Fahrschule Haltau mit Lastwagen am Pilotprojekt teil. Das Verkehrsministerium übernimmt dabei 120.000 Euro. Die andere Hälfte der Kosten für die Umrüstung der Fahrzeuge tragen die beteiligten Unternehmen. Das Institut für Fahrzeugsicherheit der Technischen Universität Graz begleitet die einjährige Testphase wissenschaftlich. Im Herbst 2018 werden die Studienergebnisse vorgelegt.
„Mit unserem Pilotprojekt sorgen wir für 360-Grad-Kameras bei 15 Lkw und Bussen in Österreich. Wir wollen aber, dass alle Lkw in Europa kompletten Rundum-Blick gewährleisten. Dafür braucht es EU-weit einheitliche Regeln: Bis 2020 müssen alle Neufahrzeuge Rundum-Sicht haben“, fordert Leichtfried. Dafür sollen schon bei der Produktion Fahrzeugkabinen mit Rundum-Blick eingebaut oder die Lkw mit Kamerasystemen ausgerüstet werden. Auf Initiative des Verkehrsministers haben Österreich und sieben weitere EU-Länder vergangene Woche einen gemeinsamen Brief an Binnenmarktkommissarin Elżbieta Bieńkowska geschickt. Darin wird die Kommission aufgefordert, bis Jahresende konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit vorzulegen.

INFOBOX

Mobileye Shield ist das fortschrittlichste System zur Unfallprävention für Busse, Nutzfahrzeuge und Lkw

Ungeschützte VerkehrsteilnehmerInnen wie FußgängerInnen, Fahrrad- und MotorradfahrerInnen sehen sich tagtäglich mit der Gefahr von potenziell tödlichen Verkehrsunfällen konfrontiert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation verlieren jedes Jahr 1,25 Mio. Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben.

Technologie für eine sichere Welt

Mobileye® ist ein technologisch führendes Unternehmen im Bereich der Bildabtastungs- und Bildverarbeitungstechnologie für Automobilanwendungen. Mit mehr als zehn Jahren intensiver Forschung und Entwicklung hat Mobileye beispiellose Kenntnisse zum einen über die diversen Herausforderungen, denen FahrerInnen auf der Straße ausgesetzt sind, und zum anderen darüber gesammelt, wie sie für deren Sicherheit sorgen können. Diese unübertroffene Fachkompetenz hat dazu beigetragen, dass Mobileye ein weltweit anerkannter Pionier im Bereich der Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme ist. Mobileye ist der Originalhersteller (Original Equipment Manufacturer – OEM) der Unfallvermeidungstechnologien für die meisten der führenden Automobilhersteller der Welt.

Lebensrettende System-Warnungen

Das Unfallpräventionssystem umfasst folgende lebensrettende Funktionen:

  • FußgängerInnen-Kollisionswarnung einschließlich FahrradfahrerInnen-Erkennung (PCW – Pedestrian & Cyclist Collision Warning)

Warnung vor einer drohenden Kollision mit einem/einer FußgängerIn oder FahrradfahrerIn in den Gefahrenzonen vor und seitlich des Fahrzeugs. Aktiv unterhalb einer Geschwindigkeit von 50 km/h (der Schwellenwert lässt sich auf 70k m/h erhöhen), um dem/der FahrerIn Zeit für eine Reaktion und das Ergreifen von Korrekturmaßnahmen zu geben.

  • Vorausschauende Kollisionswarnung (FCW – Forward Collision Warning)

Warnt ungeachtet der Geschwindigkeit eines vorausfahrenden Pkw, Lkw oder Motorrades vor einem drohenden Heckaufprall auf diese Fahrzeuge und gibt dem/der FahrerIn Zeit für eine Reaktion und das Ergreifen von Korrekturmaßnahmen.

  • Abstandsüberwachung und -warnung (HMW – Headway Monitoring Warning)

Hilft dem/der FahrerIn, einen sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten, und erzeugt bei unsicher werdendem Abstand optische und akustische Alarmsignale.

  • Spurhaltewarnung (LDW – Lane Departure Warning)

Warnung über optische und akustische Signale, wenn bei Geschwindigkeiten über 65 km/h eine Spurabweichung ohne ordnungsgemäße Betätigung des Blinkers erfolgt.

  • Geschwindigkeitsbegrenzungsanzeige (SLI – Speed Limit Indicator)

Erkennt Verkehrsschilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und informiert den/die FahrerIn, wenn das Fahrzeug diese überschreitet.

  • Mobileye Shield Business Intelligence

Mobileye Shield wird an ein Telematik-System angeschlossen, um Echtzeit-Warndaten zu erfassen und zu vereinigen, was dabei hilft, gefährliche Straßenstellen und Schäden am Verkehrsnetz, die als Brennpunkte bekannt sind, zu erkennen.

Eine interaktive Straßenkarte zeigt die genaue Stelle und zeichnet Standorte von Fahrzeug-Alarmen auf, um die Mängel des Verkehrsnetzes einzugrenzen.

Diese entscheidenden Sicherheitsinformationen ermöglichen es StadtplanerInnen und OrganisatorInnen von öffentlichem Transport, Verkehrsnetz-Faktoren zu erkennen, die zu Zusammenstößen beitragen.

Alle Infos: www.mobileye.com