Fahrerinfo

Feuerwehr "befreit" eingeschneite Busse

Sicherheit

Fast jeder fünfte Verunglückte im Straßenverkehr und jeder zehnte Verkehrstote war im Jahr 2010 Opfer eines Arbeitsunfalls. Das heißt, dass der Versicherte auf dem Weg zur Arbeit oder von dort nach Hause bzw. beruflich unterwegs war. Angesichts des steigenden Anteils der arbeitsbedingten Verkehrsunfälle an den Arbeitsunfällen hat die AUVA die Unfallumstände genauer untersuchen lassen.

„Wenn es dort funktioniert, warum nicht auch bei uns“, ärgert sich Josef Nigitsch, Betriebsratsvorsitzender bei der Postbus AG in der Steiermark.

Konkret geht es um das leidige Problem von Eis und Schnee auf dem Dach der Busse – nicht nur beim Postbus, sondern überall dort, wo Busse über Stunden Kälte und Schnee ausgesetzt sind. In den skandinavischen Ländern gibt es sie bereits, Busse mit einer Art „Dachheizung“.

„Es steht Verkehrssicherheit gegen ArbeitnehmerInnen-Schutz“, erzählt Nigitsch, der sich schon seit einiger Zeit mit dem scheinbar unlösbaren Problem auseinandersetzt und im engen Kontakt mit der Exekutive nach Lösungen sucht. „Die ‚Bad Ausseer-Aktion‘ hat vergangenen Winter das Problem auf sehr anschauliche Art aufgezeigt“, verweist der Betriebsratsvorsitzende auf einen besonderen Feuer­wehreinsatz. In Bad Aussee wurde die Postbus-Garage geschlossen und die Busse müssen nun sozusagen im Freien „übernachten“. Frühmorgens sind die Busse oft mit Eis und Schnee überzogen. Nigitsch: „Die Kollegen haben zur Selbsthilfe gegriffen und die Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Die rückte umgehend aus und befreite die Busse von der Schnee- und Eislast. Es erregte Aufsehen, aber das Problem ist damit nicht gelöst.“

Eine Lösung gibt es allerdings auch bei den Bussen. Sie wird in den skandinavischen Ländern be­reits erfolgreich an­­gewendet. Es ist eine Enteisungsanlage in Form einer Art „Heizdecke“ auf dem Busdach. Dadurch wird einerseits die Eis- und Schneebildung verzögert, andererseits braucht der Bus nur gestartet zu werden und bereits nach kurzer Zeit wirkt die Enteisungsanlage.
Nigitsch: „Die Arbeitgeber generell müssen endlich Verantwortung übernehmen, ansonsten bleiben immer die Lenker auf der Strecke.“